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Life

Die Wahrheit ist, dass "Gravel" keine einfach zu definierende Art des Fahrens ist. Und du musst nicht nach Kansas reisen, um es zu finden. Überall gibt es schlecht gepflastertes Gelände, das durch die leistungsfähigeren Drop-Bar-Bikes von heute angenehm gemacht wird. Selbst in einer der größten Städte der Welt: Los Angeles, Kalifornien.

Um dies zu demonstrieren, nahm uns der Schriftsteller und Fotograf John Watson mit auf eine Tour durch seinen „Hinterhof“ im Golden State. Ausgehend vom geschäftigen Hipster-Zentrum von Silver Lake fuhren wir durch die Stadt in die nahe gelegenen Verdugo-Berge. Innerhalb einer Stunde hatten wir Ampeln und Autoabgase gegen Eidechsen-Sichtungen und steile sandige Anstiege eingetauscht. Es war die ideale Flucht unter der Woche aus der Stadt, ein perfekter Beweis dafür, dass LA sicher nicht zum Radfahren scheiße ist.

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In meinem früheren Leben war ich ein Architekt. Bevor ich anfing, die Fahrradkultur zu dokumentieren. Einer meiner liebsten theoretischen Architekten ist Rem Koolhaas. In seinem Buch Delirious New York behauptet er: „Eine Stadt ist eine Asphaltfläche mit einigen roten Brennpunkten städtischer Intensität.“ Während das Buch eine Untersuchung von New York City ist, haben viele diese Beobachtung auf die weitläufige Stadt Los Angeles angewendet.

Während Rem New York City so sieht, kann ich nicht anders, als Los Angeles in einem anderen Licht zu betrachten. Diese eigensinnige Landschaft scheint zunächst unversöhnlich zu sein, aber wenn du genau hinschaust, wirst du einige echte Juwelen finden. In den fünf Jahren, in denen ich in LA lebte, habe ich viele Radfahrer kennengelernt. Diejenigen, die beruflich nach LA kamen und es nicht schön fanden, waren in der Überzahl. Aber einige wenige, bezeichneten LA als Radsport-Mekka. Der Hauptunterschied besteht darin, ob die Reisenden ihre Fahrräder mitgebracht haben oder nicht. Wenn du in LA mit dem Auto unterwegs sein musst, wirst du es hassen. Vielmehr führen die unzähligen Straßen in Los Angeles fast alle zu herrlichem Gravel. Nimm also auch dein Gravelbike mit!

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Diese unbefestigten Straßen bringen dich raus, über die Stadt. Über die Hektik, über den Verkehr und über den Smog. Du musst nur wissen, wo du suchen musst.

Wenn ich irgendwohin ziehe, erkunde ich gerne selbst die Umgebung. Mit diesen Solofahrten kann ich herausfinden, wo ich den größten Teil meiner Zeit mit Rad fahren verbringen werde. Als ich 2015 zum ersten Mal nach LA zog, wies ich immer auf die Verdugo-Berge in Glendale hin und fragte meine Freunde, warum wir nicht dort Rad fahren. Immer dann würde ich eine Antwort bekommen wie „da ist nicht viel los.“

 Um ehrlich zu sein, die Verdugo-Berge wurden für die fünf Jahre, in denen ich dort lebte, zu meiner Anlaufstelle in LA. Wir sind kürzlich in die Bergstadt Santa Fe hoch oben im Norden von New Mexico gezogen und seit meinem Umzug konnte ich über meine Ausfahrten in Los Angeles nachdenken.

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Das Verdugo-Gebirge befindet sich in Glendale, einer der vielen Städte, die direkt an LA angrenzen. Es handelt sich tatsächlich um Berge, die über 3.000 m hoch sind und Teil eines großen Netzes von Erhöhungen sind, die sich durch die Stadt schlängeln. Im Griffith Park gibt es viele Hügel zu fahren, aber die Verdugo Mountains sind ein Tor zum echten Klettern in Südkalifornien. Sie sind ungefähr 9 Meilen lang und nur ein paar Meilen breit. Vor dem Hintergrund der hoch aufragenden San Gabriel Mountains bieten die Verdugo Mountains einige der schwierigsten und dennoch visuell lohnendsten Anstiege in der Region.

Zunächst bedeutet der Name "Verdugo" "der Henker". Jedoch bezweifle ich sehr, dass die Berge nach solch einer schrecklichen Praxis benannt sind, aber es trägt zur Einschüchterung bei, dort zu fahren. Warum sollten Berge einschüchternd sein? Nun, man klettert in nur knapp 6,5 Kilometern über 600 Meter. Der „Gravel“ ist eigentlich Sand mit Löchern, Spurrillen und losen Kurven. Es gibt nur sehr wenige Stellen, an denen das Fahren im Wiegetritt möglich ist. Du musst also auf lange Sicht so hart wie möglich drücken und sitzen bleiben. Es dauert ungefähr eine Stunde, um den Gipfel zu erreichen. Als ich dort anfing zu fahren, hatte ich vorne ein Kettenblatt mit 42 Zähnen und ein 32 Zähne Ritzel hinten. Die moderne Gravelübersetzung hat diesen Anstieg sicherlich erleichtert, aber ich würde diesen Anstieg dennoch von Zeit zu Zeit mit meiner kompakten Straßenübersetzung nehmen, als Test für meine Fitness.

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Freiräume in Städten wie LA dienen als Zufluchtsort. Nicht nur für Fauna und Flora, sondern auch für die Seele. Ohne diese Straßen hätte ich es nicht so lange in LA ausgehalten. Obwohl die Rampen steil sind, es wenig bis gar keinen Schatten und nirgendwo in den Bergen Wasser gibt, waren die Verdugo-Berge meine Flucht vor dem realen, städtischen Verrat.

Als Liebhaber kaltblütiger Kreaturen bewundere ich immer die Reptilien, die sich stundenlang in der Sonne aufhalten können. Von Alligator-Eidechsen bis zu Blainesville Hörner-Eidechsen, Western-Zauneidechsen, kalifornischen König-Schlangen, Gopher-Schlangen, Peitschenschlangen und sogar unseren wunderschönen südpazifischen Klapperschlangen. Wenn diese gruseligen Krabbeltiere nicht nach deinem Geschmack sind, dann könnten die niedlichen Rotluchse, Füchse und Kojoten mehr nach deinem Geschmack sein. In den Verdugo-Bergen lebten in der Vergangenheit auch Berglöwen und Schwarzbären, obwohl vor einigen Jahren ein Brand das Leben des letzten bekannten Löwen forderte.

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Irgendwann traf eine Gruppe von Menschen die bewusste Entscheidung, diese irgendwie riesige und kompakte Wildnis für die Menschen in Los Angeles als Naherholungsgebiet zugänglich zu machen. Auf diese Weise haben sie ein Reich für Tiere geschaffen und einen Ort, an den Angelenos gehen können, um ihre Seelen in Ruhe baumeln zu lassen. Die Zweiteilung aus Großstadt-Gewusel und wildem Küstenbewuchs habe ich so noch nie auf der Welt erlebt. Sobald du über alles hinweg bist, bekommst du eine bessere Perspektive darüber, was es bedeutet, als Radfahrer in einer großen Stadt wie LA zu leben. Egal wie schwierig das Leben ist, die Freiheit ist nur eine kurze Fahrt entfernt.

Während Rem Koolhaas amerikanische Städte als Asphaltplätze mit roten Brennpunkten von Intensität bezeichnete, kann ich nicht anders, als mir LA als Heimat grüner Brennpunkte vorzustellen. Der Farbkontrast dieser Anstiege ist hervorragend, der Boden ist bei jedem Wetter herrlich und die Belohnung ist so befriedigend. Unsere natürlichen Orte sind die wahren Ressourcen der Vereinigten Staaten. Lasst sie uns alle schätzen und beschützen.

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John Watson ist der Besitzer von The RadavistEr lebte in den letzten Jahren in Los Angeles, Kalifornien, und zog kürzlich nach Santa Fe, New Mexico.